Donnerstag, 12. Dezember 2013

Wenn Arme und Beine einschlafen...

... man selbst aber nicht gut schläft!

Im Zuge meiner Tätigkeit als Schlafberater spreche ich mit meinen Klienten meist über deren Schlafgewohnheiten, denn nur so kann ich die richtigen Akzente in der Ermittlung der richtigen Schlafunterlage setzten.

Dabei sind oft mehrere Auffälligkeiten bei den Betreuten zu beobachten. Schmerzen nach dem Aufstehen, Verspannungen im Schulterbereich, Schnarchen, Durchschlafschwierigkeiten und noch vieles mehr. Eine besonders tückische Auffälligkeit ist das Phänomen des eingeschlafenen Armes oder Beines. Viele erkennen den Zusammenhang zwischen der Matratzenlagerung und dieser Problematik nicht.

Weshalb kommt es zu eingeschlafenen Armen oder Beinen? Und wie wirkt die Matratze darauf ein?

Eingeschlafene Arme oder Beine können sehr unterschiedliche Ursachen haben. Neben neurologischen Erkrankungen, die sehr speziell sein können, können auch psychische Ursachen vorhanden sein. Aus Platz/Zeit-Gründen und einfachheitshalber möchte ich nur grob darauf eingehen was eine oft zu beobachtende Ursache ist:

Vereinfacht gesagt sind oft Muskelverspannungen im Bereich der Lendenwirbelsäule (=> eingeschlafene Beine) oder der Nackenregion (=> eingeschlafene Arme) als Ursache anzuführen. Bei schlimmeren Fällen von Nackenverspannungen tritt oft die ärztliche Diagnose: Zervikalsyndrom ins Bild.

Die aus dem Wirbelkanal austretenden Spinalnerven bilden im Hals-Nackenbereich ein gemeinsames Netz (den sog. plexus brachialis). Dieses läuft zwischen Muskeln und Gefäßen in Richtung Arm. Kommt es nun zu Verspannungen so werden die Nerven "gequetscht", und funktionieren nicht mehr normal, weil nicht ausreichender Platz vorhanden ist. Neben Schmerzen im Nackenbereich kann es zum Einschlafen der Arme kommen.

Zur Bekämpfung dieses Problems sind vor allem Schulter- und Beckenzonen der Schlafunterlage genau auf den Körper abzustimmen. Im Schulter-Nackenbereich spielt der Kopfpolster eine wesentliche Rolle. Im Zentrum steht dabei, wie meistens, die korrekte Lagerung der Halswirbelsäule. Diese soll druckentlastet, dennoch mit genügend Gegendruck gelagert sein.

Lagerung im Hals- Nackenbereich mittels orthopädischem Kopfkissen
Das Bild zeigt exemplarisch eine korrekte Lagerung der Halswirbelsäule in der Seitenlage.

Das orthopädische Kopfkissen gibt genug Gegendruck um die Wirbelsäule neutral zu lagern. Somit ist eine Entspannung der umliegenden Strukturen, z.B. Muskulatur gegeben.

Wichtig ist, dass die richtige Höhe des Kopfkissen im wesentlichen von der Schultereinsenkung abhängt, somit ist das Kopfkissen als Teil des Bettsystems zu sehen und nicht als zusätzliche, davon losgelöste Ergänzung.


Hinweis: Unter Umständen kann es hilfreich seinen Physiotherapeuten oder Arzt zu den eigenen Beschwerden zu konsultieren um andere Beschwerdeursachen auszuschließen.

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