Mittwoch, 17. September 2014

Schwitzen in der Nacht!

Müsste man eine Aufzählung von Ursachen für nächtlichen Schweißausbrüchen machen, wäre die Liste beträchtlich. Das Spektrum zieht sich vom geschlossenen beheizten Raum, zu Stress oder psychischen Belastungen, über medikamentöse Ursachen, bis zu krankheitsbedingten oder vegetativen Störungen.

Natürlich ist das Wärmemanagement auch im Bereich der Schlafunterlage ein großer Themenbereich. Es sind nicht immer "abnormale" Vorgänge für eine ausufernde Wärmeentwicklung verantwortlich. Die Matratzenbeschaffenheit hat direkten Einfluss auf das Wärmeempfinden und die tatsächliche Wärmeentwicklung während der Nacht.

Hier ein paar Punkt welche vor dem/beim Matratzenkauf beachtet werden sollten:

  • Ärztliche Abklärung: Wenn die Beschwerden plötzlich auftreten ist eine ärztliche Konsultation beim Hausarzt empfehlenswert. Im Wechsel oder auch bei verschiedenen Krankheiten sind vegetative Störungen durchaus oft als Symptom vorkommend. Der Arzt kann die Situation für die betreffende Person oft schnell durch adäquate Behandlung verbessern.
  • Gewichtsschwankungen: Personen mit Übergewicht neigen vermehrt zum Schwitzen in der Nacht. Die Matratze/Decke/Kopfpolster müssen darauf auch reagieren, d.h. unter Umständen müssen diese Komponenten neu angeschafft werden. Zusätzlich sollten, aus hygienischer Sicht, Matratzenschoner, die regelmäßig gewaschen werden, besorgt werden. Ein waschbarer, einfach abnehmbarer Bezug, ist ebenfalls sehr zu empfehlen.
  • Matratzenbelüftung: Die sogenannte Ventilation der Matratze hängt direkt mit der Wärmeentwicklung zusammen. Steht die Luft in der Matratze, wird sie sich stets bei Benutzung weitererhitzen, d.h. gezieltes Fragen zur Belüftung an den Verkäufer/Berater kann oft klarstellen ob beim gewünschten System ventilationsfördernde Maßnahmen gesetzt wurden. 
  • Material: Oft wird versucht die Wärmeentwicklung einer Matratze anhand der Eigenschaften eines Materials festzumachen. Wichtig ist, dass erst Verarbeitung und Zusammenspiel von Materialien eine qualifizierte Aussage ermöglichen. Trotzdem gilt meistens: Viskoelastische Materialien sind eher wärmefördernd, weil der Körper vom Material umschlossen wird und die Wärme zwischen Matratze und Körper nicht entweichen kann.
  • Bezug: Das Material des Matratzenbezugs ist ein wesentliches Element zur Wärmeentwicklung im Schlafbereich. Lassen Sie sich unterschiedliche Bezüge zeigen oder genauer erklären wie die Wärmeentwicklung durch den Bezug beeinflusst wird.
  • Überzug: Auch hier sind die verschiedensten Materialien verfügbar. Hier gilt: Probieren geht über studieren ;-)
Generell gilt, wie immer im Matratzenkauf: Lassen Sie sich ausreichend beraten. Oft merkt man dann schnell ob die Systeme durchdacht und der Berater erfahren ist.

Donnerstag, 20. März 2014

Was guter Schlaf kostet?

"800 €... ist mir eine Matratze wirklich soviel wert ?"

Nicht selten sind Matratzenkäufer mit dem Problem der finanziellen Sinnhaftigkeit ihres Einkaufsvorhabens konfrontiert. Kein Wunder, werden doch Matratzen in allen Preiskategorien mit denselben reißerischen Werbebotschaften beworben. Warum also 500€ mehr ausgeben, wenn einem um 300 € dasselbe versprochen wird. 

"Wer viel Geld hat, kann spekulieren; wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren" André Kostolany

Matratzenkauf wird oft als Risiko gesehen, bei dem man nur schwer einschätzen kann ob sich die Investition auch lohnt. Meist sind 20 Minuten Probeliegen einfach nicht genug um die gesundheitliche Eignung einer Schlafunterlage einzuschätzen. Der Körper kann die neuen Reize der Schlafunterlage oft erst nach mehreren Wochen oder Monaten verarbeiten und zeigt daher auch oft erst nach dieser Eingewöhnungsphase die wahre Wirkung der Matratze.

"Die Matratze war die ersten Wochen super, aber nach ca. 1 Monat hatte ich plötzlich Rückenschmerzen und konnte nicht mehr durchschlafen", so oder Ähnlich äußert sich dieses Phänomen dann. 

Es gibt jedoch Lösungen zu diesem Problem. Individualisierte Matratzen bieten die Möglichkeit nicht nur vor, sondern auch nach dem Kauf Anpassungen vorzunehmen. Natürlich sind diese Systeme oft mit höheren Anschaffungspreisen verbunden. Gerade aus diesem Grund ist es notwendig sich folgendes vor Augen zu führen:

Die durchschnittliche Lebensdauer einer Matratze liegt bei 7-10 Jahren (Ältere Systeme zeigen dann oft Verschleißerscheinungen oder sind aus hygienischen Gründen nicht mehr zu empfehlen). 7 Jahre, das sind ca. 2555 Tage und Nächte. Wenn ich nun ein individualisierte Matratze für 800 € erwerbe, ergibt das 0,31 € pro Nacht. Es kostet also pro Nacht weniger als ein Semmerl.

Mittwoch, 19. Februar 2014

Wie wichtig ist eine gute Matratze wirklich?

Während meiner Tätigkeit als Schlafberater habe ich es schon mit vielen verschiedenen Menschen zu tun bekommen. Viele davon sind zu mir gekommen um endlich Erlösung von Ihren Leiden zu finden.

Oft sind das: Schulterschmerzen, nächtliche Rückenschmerzen, eingeschlafene Arme/Beine, Durchschlafschwierigkeiten, Nackenverspannungen und noch vieles mehr.

Doch ist die Ursache dieser Beschwerden wirklich in der Matratze zu finden?

Die Matratze ist eine jener persönlichen Gegenstände mit denen wir mehr Zeit verbringen als mit fast jedem anderen Teil unseres persönlichen Inventars. Laut Statistik Austria schlafen die Österreicherinnen und Österreicher im Schnitt 8,5 Stunden unter der Woche und 9 Stunden am Wochenende. Somit wird gut 1/3 des Tages am Schlafplatz verbracht. Ob die Matratze eine gesundheitliche Auswirkung hat ist somit klar mit JA zu beantworten.

Das Schlafforschungsinstitut Proschlaf, des Ärztezentrum Schallmoos in Salzburg, hat zur Ergründung der Zusammenhänge zwischen Problemen im Nacken- Schulterbereich, Rücken- und Hüftzone mit der Beschaffenheit der Schlafunterlage eine Studie durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen eindrucksvoll wie wichtig die Matratze für beschwerdefreies Schlafen ist. Zu hartes Liegen hat als Konsequenz oft Nacken- und Schulterverspannungen, Rücken- oder Hüftschmerzen.


Trotz dieser Erkenntnis sind natürlich nicht alle Beschwerden automatisch auf die Matratze zurückzuführen.
Ernährung, Bewegung, Berufstätigkeit, und persönliche Stressanfälligkeit sind essentiell für ein gesundes Leben und ergeben zusammen die 4 Säulen des beschwerdefreien Alltags (siehe Abbildung). Die einzelnen Säulen sind in einer Eigenschaften alle gleich. Sie werden im Wesentlichen durch unsere Tagesaktivitäten bestimmt.
Doch wie in jedem Gebäude müssen auch diese Säulen auf einem gute Fundament gebaut sein. Die Genetik ist ein von uns selbst nicht, oder nur wenig beeinflussbarer Faktor, weshalb sie als Teil des Fundaments für einen beschwerdefreien Alltag beschrieben werden kann.

In diesen Kontext zeigt sich auch die außerordentliche Bedeutung der richtigen Schlafplatzgestaltung. Die Matratze ist die Basis dafür, dass jene Bereiche die wir tagsüber beeinflussen, ihre volle Wirkung entfalten können. Eine gute Nacht ist Vorraussetzung für einen guten Tag. So kann eine schlechte Schlaflagerung zu körperlichen Beschwerden und in weiterer Folge zum Versagen in den Teilbereichen der 4 Säulen führen, da mangelnde Erholung in der Nacht die Leistungsfähigkeit des Einzelnen direkt beeinflusst. Ein beschwerdefreier Alltag ist somit nicht möglich.

Der Schlafplatz ist somit Teil des Fundaments für ein gesundes, beschwerdefreies Leben und somit unbedingt zu Berücksichtigen wenn es um die Klärung von gesundheitlichen Beeinträchtigungen geht.